Klimawandel verstärkt Risiko für Wälder weltweit

Für Wälder auf der ganzen Welt, insbesondere für Kiefern und den nördlichen Nadelwald, beduetet der Klimawandel eine enorme Herausforderung. Nun haben Wissenschaftler erstmals die möglichen Klimafolgen auf Störungen im Wald umfassend untersucht.   

von Sophie Valeria Graf

Die Erkenntnisse zum Zusammenspiel der möglichen Störfaktoren für die Wälder im globalen Klimawandel waren bislang lückenhaft – sie wurden isoliert voneinander und lokal betrachtet. Auf der Basis von mehr als 600 Forschungsarbeiten der letzten 30 Jahre gingen nun Wissenschaftler den möglichen Klimafolgen auf den Wald auf die Spur.

Mehrere tausend Quellen ausgewertet

Im Rahmen des EU-Projekts PROFOUND haben Wald-Experten aus Österreich, Deutschland, Finnland, Italien, Spanien, Tschechien, Schottland, der Slowakei, Slowenien und der Schweiz mehr als 1600 Ergebnisse aus der Fachliteratur ausgewertet, die einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Störungen und Klimafaktoren herstellen. Unter ihnen war der Postdoktorand Dario Martin-Benito von der Professur für Waldökologie am Institut für terrestrische Ökosysteme (ITES): Er wertete die existierenden Quellen über die Wirkung von Dürre auf Wälder auf der ganzen Welt aus. Durch den Wassermangel leidet die Fähigkeit der Bäume, Kohlenstoff zu binden und zu wachsen. Tote und absterbende Bäume bieten wiederum ein ideales Brutmaterial für eine rasche Vermehrung von Insekten.

Zunehmender Stress für Bäume erwartet

Die vorliegende Studie deutet darauf hin, dass Änderungen in der der Häufigkeit oder Schwere der Dürreperioden in Zukunft auch diejenigen Wälder beeinträchtigen, die zurzeit nicht von Wasserbelastungen betroffen sind. In der Schweiz waren in den letzten Jahrzehnten vor allem Wälder im Wallis von Dürre betroffen. Aus der Studie wird ausserdem klar, dass das Risiko für die Wälder durch Feuer, Schädlinge und Pilzbefall im Zuge des Klimawandels zunehmen wird. Dabei werden vor allem Waldbrände die wohl grösste Rolle spielen. Beispiele waren die verheerenden Waldbrände in Kanada und Russland in den letzten Jahren. Die Wälder in Nord- und Mitteleuropa werden hingegen gegenwärtig vor allem durch Stürme - man denke etwa an Orkan Kyrill 2007 - und darauffolgende Insektenschäden bestimmt, welche ebenfalls im Klimawandel zunehmen werden.

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